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Buch-Tipp: Davids Liste - Was bleibt, wenn ich gehe

"Der Krebs würde nicht das letzte Kapitel in meinem Leben schreiben. Das konnte ich immer noch selbst tun."

David Menasche
Davids Liste - Was bleibt, wenn ich gehe

"Der Krebs würde nicht das letzte Kapitel in meinem Leben schreiben. Das konnte ich immer noch selbst tun."

Als David Menasche begann, sein Buch zu schreiben, war allen klar, dass der Autor die Veröffentlichung seines Buches nicht mehr erleben wird. Denn bei David wurde 2006 ein unheilbarer Hirntumor diagnostiziert. Nach der letzten Verschlechterung im Juni 2012, die ihn fast erblinden ließ und die linke Seite seines Körpers lähmte, gaben ihm die Ärzte nur noch ein paar Monate.

Doch David wollte dem Krebs nicht kampflos das Feld überlassen. Er wollte herausfinden, welche Spuren er, der beliebte Englischlehrer aus Miami, mit seinem ganz besonderem Unterrichtsstil bei seinen Schülern hinterlassen hat. Die Literatur, die einen Lehrplan füllte, brachte er ihnen mit Hilfe von „Davids Liste“ nahe: diese Prioritätenliste bestand aus Begriffen wie Familie, Liebe, Sicherheit, Bildung, Ehre, Reichtum, aber auch Macht, Technik, Besitz. Wie ließen sich die handelnden Personen der Literatur durch diese Liste interpretieren? Aber David Menasche brachte seine Schüler auch dazu, diese Liste auf sich selbst anzuwenden.

Eine seine Schülerin, Melissa Rey, sagt darüber: „Die Liste zwang uns dazu, uns selbst anzuschauen und uns zu fragen, worauf wir tatsächlich Wert legten. Aber sie tat es auf eine Weise, die uns keine Angst machte und keinen Druck auf uns ausübte. Sie half uns, uns selbst kennenzulernen, damit wir entscheiden konnten, was für eine Art von Erwachsenen wir werden wollten.“ Vielen half David Menasche damit durch die Krisen der Selbstfindung, bei Problemen mit der Familie, und er hatte für jeden immer ein offenes Ohr.

MensSana bei Knaur, München
ISBN 978-3-426-65738-6
235 Seiten, gebunden